9. Komentar zu den Zerfallsreihen
von Uran und Thorium
Die geologischen Alter der Erde werden vor allem auf der Grundlage von oben dargestellten Zerfallsreihen bestimmt. Die Elemente Uran und Thorium zerfallen zum Beispiel in mehreren Stufen sehr langsam zu Blei. Jedes Isotop von Uran oder Thorium zerfällt in einer anderen Reihenfolge zu Blei. So zerfällt zum Beispiel 238-Uran in folgender Reihenfolge und mit den daneben stehenden Halbwertszeiten zu 206-Blei:
238 Uran |
4,46 Milliarden Jahre
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234 Thorium |
24,1 Tage
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234 Protactinium |
6,69 Stunden
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234 Uran |
245 000 Jahre
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230 Thorium |
75 400 Jahre
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226 Radium |
1599 Jahre
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222 Radon |
3,82 Tage
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218 Polonium |
3,04 Minuten
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214 Blei |
27 Minuten
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214 Bismut |
19,9 Minuten
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210 Polonium |
0,16 Millisekunden
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206 Blei |
stabil
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Die Zeitangaben bedeuten Halbwertszeiten, welche angeben, in welcher Zeit das betreffende Isotop zur Hälfte zerfallen ist. Massgebend für die konventionelle Altersbestimmung ist nur der höchste Wert, hier der von Uran-238. Alle andern Halbwertszeiten in der selben Reihe sind um mehrere Grössenordnungen kürzer und können daher vernachlässigt werden. Bei der Entstehung (Schöpfung) der Isotope ist nicht nur 238-Uran entstanden, sondern wahrscheinlich auch einige, wenn nicht sogar jedes der angegebenen Isotope. Und jedes ist mit der ihm charakteristischen Halbwertszeit schliesslich zu Blei zerfallen. Daher könnte ein Teil des Bleies nicht vom Uran stammen, sondern von kurzlebigen Isotopen. Die Altersangaben, die sich nur auf die langlebigen Isotopen beziehen, sind ausserdem davon abhängig, ob in der fernen Vergangenheit der Zerfall ebenso “langsam“ wie heute abgelaufen ist. Nimmt man an, dass die Zerfallsgeschwindigkeit vorübergehend höher war, so ist ein Erdalter zwischen 6'000 und 10'000 Jahren tatsächlich möglich. Es gibt neuerdings Hinweise dafür, dass vorübergehend ein sehr schneller Zerfall stattgefunden hat:
Don DeYoung beschreibt in seinem Buch „Thousands… not Billions“ (5) fünf Befunde, die auf einen beschleunigten Zerfall in der Vergangenheit schliessen lassen. Es sind dies: Der Gehalt von Kohlenstoff-14 in Diamanten (Seite 60), der hohe Heliumgehalt von Zirkonkristallen (Seite 73), die statistische Verteilung der Strahlungshöfe in den geologischen Formationen (Seite 93), die Anzahl von Spaltspuren in Zirkonkristallen (Seite 106), die unterschiedlichen Resultate bei unterschiedlichen Bestimmungsmethoden (Seiten 117, 126).
Referenz:
(5) Don DeYoung, Thousands... not Billions, Master Books, 2005